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Stellensuche 55+… und wo die Herausforderungen liegen

Vorurteile sind per se vielschichtig. Und bedenklich. Warum sie bei älteren Arbeitnehmenden im Rahmen deren Stellensuche noch nachdenklicher stimmen sollten, lesen Sie im akuellen Blog von HRgenau.

In meinem Blog vom Oktober 2019 habe ich über den Erfolg einer Stellenbesetzung berichtet. Und auch angetönt, dass ältere Stellensuchende leider nicht nur positive Erlebnisse im Rahmen der be­ruflichen Neuorientierung mitnehmen.

Nach den meisten Quellen gelten die Jahrgänge 1946 – 1964 als Babyboomer. Sie zeichnen sich aus als karrierefokussiert und schätzen als Teamplayer den Austausch untereinander. Sie wollen an sich selbst wachsen und mögen ein Dankeschön. Und sie möchten gebraucht werden; um ihren Beitrag am Erfolg zu leisten. Umso verständlicher ist, dass ältere Arbeitnehmende es als eine per­sönliche Niederlage und Beleidigung empfinden, wenn sie sich arbeitslos melden müssen. Es braucht viel Kraft, den Glauben an ein positives Ergebnis aufrechtzuerhalten und jede Bewerbung exakt und auf das Inserat abgestimmt aufzubereiten. Insbesondere dann, wenn man als Stellen­suchen­de 55+ innerhalb von zwei Jahren bereits 560 Bewerbungen erfolglos formuliert hat.

Es fordert enorme Selbstdisziplin und Glaube an sich selbst, die Vielfalt an negativen Gedanken und Gefühlen wegzustecken – und zuversichtlich und selbstbewusst aufzutreten. Eine Stellen­suchende hat dieses Jahr die Gründe erfragt, weshalb Arbeitgeber auf ein Engagement älterer Arbeitnehmender lieber verzichten:

  • „Frauen vor 60ig suchen sich nur noch eine Anstellung, um dann vorzeitig in Pension zu gehen.“ Sonderbar, dass die Herren genau das nicht auch beabsichtigen könnten?
  • „Ältere Menschen sind nicht schnell und flexibel genug.“ Leider ist diese Tugend auch bei jün­geren Arbeitnehmenden nicht auszuschliessen.
  • „Gesetztere Personen machen von Beginn weg klar, dass sie keine Lust auf Stress haben und ein klar abgestecktes Arbeitsgebiet wollen.“ Irgendwie tönt das auch nach den neueren Ge­nerationen, oder nicht?

Interessanterweise scheint das Argument von zu hohen Lohnkosten nicht (mehr) verankert zu sein. Immerhin! Oder es wird nicht ausgesprochen.

Die Budgetierung für 2020 ist vorbei – und die Kassen sind wieder gefüllt. Spielen Sie als Arbeit­geber bei der nächsten Rekrutierung Christkind; oder fassen Sie einen ersten guten Neujahrs­vorsatz. Nämlich den, dass Sie sich auch gegenüber älteren Bewerbenden offen zeigen. Sie wer­den es nicht bereuen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen frohe Festtage und einen gelungenen Sprung ins neue Jahr!​

 

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