Das Thema ist längst fertig besprochen. Es vermag keine Aufmerksamkeit mehr zu erregen. Und es löst kaum mehr Emotionen aus: In der Diskussion rund um den Fachkräftemangel ist es ruhig(er) geworden. Jedoch könnte das Thema aktueller nicht sein.
Aufgrund der Pandemie haben bereits viele Unternehmen ihre Tore geschlossen; befristet oder für immer. Einige tausend Arbeitnehmende sorgen sich um ihren Arbeitsplatz; heute und morgen. Die zukünftige Entwicklung ist ungewiss. Dabei geht vergessen, dass – ein bisschen wie nebenbei – viele Betriebe um die Gunst potenzieller Mitarbeitender buhlen.
Denn sie sind gefordert, die Betriebe; direkt oder indirekt verlangt die aussergewöhnliche Situation nach aussergewöhnlichen Massnahmen. Dazu gehört meist auch die Verpflichtung von neuen Arbeitnehmenden. Pflege, Forschung oder spezialisierte Produktionsunternehmen haben Hochsaison. So nett und prickelnd das tönt; die Realität ist alles andere als angenehm.
Der Arbeitsmarkt war schon vor Corona ausgetrocknet. Da war er eben auch schon da, dieser Fachkräftemangel. In Zeiten wie heute, in denen nun definitiv alle um die verbleibenden Hände ringen, gestaltet sich die Suche nach passenden Kolleginnen und Kollegen noch anspruchsvoller. Da punktet nur, wer etwas Besonderes bietet.
Und da kommt die Krux: Was genau ist „besonders“? Die Mehrheit der Arbeitnehmenden denkt dabei unweigerlich an finanziell attraktive Anstellungsbedingungen. An einen aussergewöhnlichen Bonus. An eine besonders satte Lohnerhöhung. Aber sind es nicht andere Aspekte, die uns am Arbeitsplatz langfristig glücklich machen?
Ich denke dabei an eine professionelle Einführung trotz hektischer Zeiten. An einen wertschätzenden und respektvollen Umgang. An ein „Dankeschön“ zum Ende eines aussergewöhnlichen Arbeitseinsatzes, vielleicht sogar in Form eines kleinen Präsents. An einen zusätzlichen freien Ferientag. Oder einfach an die ehrliche Anerkennung für das, was ich tagein, tagaus leiste. Es sind diese kleinen Aufmerksamkeiten, die unspektakulärer nicht sein könnten. Aber deshalb auch so wertvoll sind.
Firmenkultur und Führungsverhalten sind einmal mehr der Schlüssel zum Erfolg. Leitgedanken und Konzepte sind (zu) rasch formuliert. Für die Umsetzung braucht es insbesondere Zeit, Wille und das konsequente Vorleben des guten Vorbilds. Wer jetzt damit anfangen will, mag etwas spät dran sein. Zu spät ist es dafür jedoch nie. Wer Unterstützung wünscht, findet sie bei mir.
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