Ich bin derzeit auf Reisen mit meinem Van. Und bewege mich somit von Campingplatz zu Campingplatz. Grundsätzlich ist es hier wie im „richtigen Leben“ auch: Ich bin ordentlich, sauber, anständig und rücksichtsvoll.
Dass die Toilette so zu verlassen sei, wie wir sie gerne antreffen möchten, liest sich nicht nur auf dem Campingplatz. Warum bloss hinterlassen die Leute trotzdem Schweinereien? Ein Blick zurück. Und wo nötig ist der Griff zur Klobürste nicht zu viel verlangt. Finde ich.
Dass ich nach dem Abwasch den Trog von Essensresten, Fett und möglichst aufgeräumt hinterlasse, scheint mir logisch. Ich habe keine Lust, am Folgemorgen aufgrund eines verstopften Abflusses und einer am Boden verschmierten Tomatensauce erkennen zu dürfen, dass sich jemand eine (bestimmt) schmackhafte Sauce Bolognese zubereitet hatte. Die Wanne zu reinigen und für die Nächsten sauber zu hinterlassen, ist selbstverständlich. Finde ich.
Was ich im Urlaub erlebe, lässt sich ganz einfach auf den (Berufs)Alltag umwälzen. Was wir zuhause nicht tun, vermeiden wir idealerweise auch auswärts. Was wir selbst nicht mögen, muten wir unseren Kolleg*innen auch nicht zu. Oder
- schätzt du Arbeitskolleg*innen, welche nach dem Verbrauch der letzten Klopapierrolle, der letzten Kaffeekapsel, dem letzten Schuss Milch oder dem letzten Kopierpapier den Nachschub entspannt der nächsten Person überlassen?
- magst du dein Essen in einer Mikrowelle wärmen, die von Vorgänger*innen verschmutzt und ungereinigt hinterlassen wurde?
- respektierst du Arbeitskolleg*innen, die sich ausschliesslich um ihre Arbeit kümmern und weder rechts noch links Unterstützung anbieten?
Die Auflistung liesse sich endlos fortführen. Was wir uns selbst wünschen, gönnen wir auch Anderen. Ein einfaches Motto, das sich ohne grossen Mehraufwand realisieren lässt. Umso mehr bleibt die Frage, weshalb sich der Mensch – meist ausserhalb der eigenen vier Wände – derart verändert verhält. Hat der Egoismus Einzug gehalten? Nur weil – insbesondere im Urlaub – für eine Leistung bezahlt wurde, berechtigt dies nicht zu einer derartigen Denkweise. Finde ich.
Mich ärgert und enttäuscht das. Was sind deine Erfahrungen und Erwartungen – privat und beruflich?
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