Es ist auffallend: Je länger, desto mehr werden wir direkt mit „du“ angesprochen. Für mich persönlich – auch als ü50iger – ein durchaus passender Weg. Dies schätzen nicht alle gleichermassen. Dies leben nicht alle konsequent genug. Folgende Kurzgeschichten zu diesem Thema:
- Da war ich an einem heissen Sommertag auf Besuch bei meiner Schwester am Thunersee. Das Strandbad war gut besucht von Sonnenhungrigen und Badeliebhabern. Und auch von älteren Damen und Herren, die sich womöglich regelmässig am Freitagnachmittag bei Kaffee und Kuchen zum Schwatz treffen. Und da war es, dieses Thema des „du“ Sagens. Da werde man immer mehr mit Vornamen angesprochen. Oder da seien in Firmen vom Lernenden bis zum Chef alle per „du“. Das sei doch nicht gut. Da würden die Zeiten geschätzt, als es noch anders war.
- An einem wunderbaren Wandertag habe ich mir eine Einkehr in einem schmucken „Burebeizli“ gegönnt. Ich wurde herzlich empfangen – ohne Scheu mit „du“. Etwas später traf ein Ehepaar ein (etwas älter als ich) – identisches Szenario: Sie wurden umgehend mit „du“ angesprochen. Auch die beiden haben unkompliziert reagiert und die Anrede mit „du“ erwidert. Das geschah in einer Lockerheit und Selbstverständlichkeit, die gut tat.
- Stellenausschreibungen sind je länger, desto öfters auch in „du-Anrede“ formuliert. Gut so, wenn es zur Kultur passt. Gleichzeitig bitte ich darum, folgende Punkte unbedingt sicherzustellen:
– Alles weitere wird konsequent in gleicher Art fortgeführt: Wir sprechen uns im ersten Telefonat mit Vornamen an. Wir begegnen uns am Erstgespräch per „du“.
– Ausschreibung und Homepage sind kongruent. Wie oft sehe ich, dass werbewirksam mit „Wir suchen dich“ Aufmerksamkeit erhascht wird. Ein Klick auf die Homepage in der Rubrik „Karriere“ zeigt denn leider die gegenteilige Formulierung „Bei uns kommen Sie beruflich vorwärts“.
Kurz und gut: Gerne per „du“ – und gerne in durchgängiger Konsequenz. Wie denkst du darüber? Ich freue mich auf dein Votum.
PS: Freut sich dein Arbeitgeberauftritt auf ein kritisches Auge? Im Rahmen einer Ist-Analyse helfe ich gerne mit, potenzielle Anpassungen gemeinsam zu erarbeiten. Bei Bedarf unterstütze ich im Rahmen eines umfassenden Employer Branding Projekts bei einem Relaunch. Schön, wenn du mich kontaktierst.
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