Was wir nicht alles darüber gehört und gelesen haben in den letzten Wochen: Der Begriff Homeoffice war und ist in aller Munde. Und Managen aus der Distanz wurde zum neuen Führungsmantra. Damit verbunden war unweigerlich auch immer der Gedanke an die Kompetenzen, welche die neue Welt von uns fordert: digitale Affinität. Agil sollen wir sein. Schneller. Besser. Seien wir ehrlich: Das war auch Ende 2019 nicht anders. Auch da war bereits bedeutend mehr als die Hälfte der Schweizer Bevölkerung auf mindestens eine Art digital vernetzt; sei das durch die sozialen Medien, den Wissenserwerb über digitale Kanäle oder einfach durch das Smartphone gewesen.
Dass wir mit den technischen Hilfsmitteln durchlässiger sind, selbstorganisierter agieren, uns dem stetigen Wandel bewusster sind und von der Komplexität ab und zu überrannt werden, ist auch keine Neuigkeit. Und dass wir uns wünschen, (weiterhin) offen zu kommunizieren, zu partizipieren, authentisch zu bleiben und vor allem ein empathisches Gegenüber anzutreffen, ist bestimmt fast allen wichtig. Was also hat sich verändert?
Eigentlich nichts. Wahrscheinlich waren die letzten Wochen einfach nur eine Chance, uns von alternativen Wegen inspirieren zu lassen. Und Bewährtes würdigend zu hinterfragen und wo nötig neue Pfade zu betreten. Manche von uns haben erfahren, wie effektiv Heimarbeit sein kann. Wo üblicherweise der Arbeitsweg die Agenda verbucht, lässt sich die Zeit für sich selbst und die eigenen persönlichen Bedürfnisse nutzen. Könnten wir Erstinterviews auch in Zukunft per Videosequenz durchführen? Und auf diese Weise erste Klärungen unkompliziert, effizient und effektiv vornehmen? Die Argumentation der fehlenden Wertschätzung lasse ich nicht gelten. Es scheint mir mehr als zuvorkommend, allen Beteiligten eine unkomplizierte und zeitsparende Möglichkeit für ein erstes Kennenlernen zu bieten. Wollen wir nicht auch Sitzungen mit Kollegen, die an unterschiedlichen Standorten sind, online weiterführen? Könnte ich Unterrichtssequenzen mit Fernunterricht beiwohnen und sie als Sofinare geniessen? Auch Workshops und Coachings sind digital machbar. Alles eine Frage der Angewöhnung.
Ein etwas digitalisierter Alltag hindert (hoffentlich) nicht daran, genauso intensiv und überzeugt die gemeinsamen Visionen voranzutreiben. Im Idealfall fördert er die Lust und Leidenschaft für Veränderungen. Den einen und anderen Prozess zu vereinfachen und ihn mit elektronischen Hilfsmitteln zu beschleunigen, gehört in der Regel noch nicht in die Kategorie der Digitalisierung. Es ist aber ein wertvoller Schritt in Richtung von mehr Sinnhaftigkeit und ein wesentlicher Beitrag an die Wertschöpfungskette.
Nutzen wir doch den erzwungenen Schwung aus der Corona-Zeit – Kronenzeit – zur Prüfung neuer Wege und Möglichkeiten. Wer Anregungen mag, Unterstützung bevorzugt oder einfach einen kritischen Blick schätzt, meldet sich bei HRgenau. Wir freuen uns auf Sie!
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