Ich kenne es aus meinem HR-Alltag. Insbesondere in der Rekrutierung ist der erste Eindruck schnell gemacht. Sei es das Foto. Sei es der Werdegang. Seien es die Familienverhältnisse. Seien es die Erfahrungen. Haben wir die Person ein erstes Mal live vor uns, spulen die Gedanken weiter.
Oft überstrahlt eine einzelne (positive) Eigenschaft alle anderen Merkmale. Je eindrucksvoller der Werdegang, desto mehr Kompetenz wird in andere Bereiche projiziert. Im Gegenzug dazu beruht die persönliche Einschätzung oft auf (unbewussten) Annahmen wie beispielsweise „ältere Personen sind weniger technikaffin“. Wir wissen sehr wohl: Das muss nicht zutreffen. Und dann ist da noch der Mensch. Die persönliche Sympathie oder Antipathie beeinflusst die Beurteilung ebenso.
Vor wenigen Tagen habe ich an einer Ausbildung teilgenommen. Sie hat mit meinem HR-Alltag nichts zu tun. Um die acht Teilnehmer*innen etwas besser kennenzulernen, wurde uns die folgende Aufgabe übertragen:
- Wir erraten, was für ein Beruf der Tischnachbar links ausübt.
- Wir attestieren der Person rechts Eigenschaften, mit welchen sie die Weiterbildung positiv beeinflussen wird.
Als ich die zwei Einschätzungen von meinen beiden Tischnachbarn erhalten habe, konnte ich meinen Augen kaum trauen. Dass man meiner Nasenspitze ansieht, dass ich im HR tätig bin, hätte ich nicht gedacht! Die zugeteilten positiven Eigenschaften haben mich gleichermassen gefreut.
Was nehme ich mit? Ein erster Eindruck muss nicht per se falsch sein. Gleichzeitig werde ich mich auch weiterhin sehr proaktiv bemühen, allfällige Vorurteile seriös zu verifizieren. Womöglich entgeht uns ansonsten selbst die Chance, eine spannende Persönlichkeit kennenzulernen.
Als Rekrutierungsprofi führe ich dich nicht nur in diesem Thema auf den richtigen Weg. Melde dich gerne bei mir, wenn ich dich unterstützen darf.
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